Vorankündigungen






Kulturspiegel, Juni 2000

Hildesheim: Transeuropa 2000."Die Expo-Künstler von morgen" sind hier angeblich zu sehen - ein großes Versprechen. In 17 Inszenierungen ganz verschiedener Spielart zeigen junge Theatermacher aus Deutschland, Dänemark, Großbritanien und den Staaten der ehemaligen GUS, was damit gemeint sein könnte.



Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 17. Mai 2000

Programm des dritten europäischen Theatertreffens "transeuropa"/ Karten ab sofort im Vorverkauf

"Festival zeigt Kunst auf dem Sprung"

HILDESHEIM. Hoch über den Dächern von Hildesheim und unter sengender Mittagssonne haben die Festivalmacher von "transeuropa" ihr Theaterprogramm gestern vorgestellt. Auf einem Kaufhaus-Parkdeck in der Innenstadt wurde ein Eindruck vermittelt, was in drei Wochen startet. Denn vom 7. bis 17. Juni treffen sich in Hildesheim mehr als 50 Akteure, um das dritte europäische Theaterfestival "transeuropa 2000" zu gestalten. Bereits am 5. Juni werden Teile des Festivals, das unter der Schirmherrschaft von Minister Dr. Michael Naumann steht, im Deutschen Pavillon der Expo in Hannover gezeigt.

"Wir überschütten die Newcomer und Shootingstars der europäischen Theaterszene schon heute mit Hildesheimer Rosen", sagt Leiter Olaf Kröck mit Blick auf das diesjährige Festival-Logo. Vertreten sind diesmal die Länder Dänemark, Großbritanien, Russland und Deutschland jeweils mit unterschiedlichster, zeitgenössischer Theaterästhetik. " "transeuropa" zeigt Kunst, die auf dem Sprung ist", erläutert Kulturpädagoge Kröck.

Gemeint ist, dass hier nicht "meterhoch abgehobene Aktionen" geboten werden, sondern eine breit gefächerte Palette unterschiedlichster Projekte. Zu Gast sind neue, junge Künstler. Aber solche, die sich bereits national und international einen Namen gemacht haben. "Im Gegensatz zu anderen Festivals verstehen wir uns nicht nur als Präsentationsforum für Gastspiele, sondern initiieren selber drei internationale Koproduktionen", verdeutlicht der 28-Jährige.

Die erste Koproduktion "The Secret Hippie Piece" schließt Twens der Sechziger mit Jugendlichen der heutigen Zeit kurz. Darsteller von "Drei Wolken" aus Gießen, der britischen Newcomer-Gruppe "Third Angel" sowie drei Studenten begeben sich mittels Film, Video, Installation und Fotografie auf Spurensuche, was aus den Träumen von damals im heutigen Alltag verwirklicht ist. Das zweite internationale Projekt widmet sich dem Thema "Babylon": Mehr als 100 Studenten erarbeiten im Projektsemester der Uni Hildesheim die alttestamentarischen Verse und realisieren sie in sieben Einzelfassungen, die dann miteinander verzahnt werden sollen. Die dritte Großproduktion ist ein Theatermarathon mitten auf dem Marktplatz. Unter dem Titel "Systen HM2t und Black Market International" ist eine Begegnung zweier Künstlergenerationen geplant, die sich über zehn Stunden zwischen zehn Leuten erstreckt. Das Spannende daran: Jeder bringt sein Köfferchen an Erfahrung, Persönlichkeit und Kunst mit. Der Austausch entwickelt sich aber erst als Performance.

Weiterhin bieten die Festivalmacher vom 14. bis 16. Juni ein Symposium "Neue Strukturen/Neue Ästhetiken/Neue Politik" an. Zum Theatertreffen wird begleitend ein Programm angeboten: Frühschoppen über inszenierte Stadtrundgänge bis zu einer russischen Ballnacht. "Wir sind insgesamt ein regional getragenes und überregional relevantes Festival", wünscht sich Leiter Olaf Kröck.