WERKGRUPPE 1 [D]
Itzt - Alle Menschen werden Brüder. Schiller 2005

Konzept: werkgruppe 1; Regie: Miriam Tscholl; Raum, Kostüm, Produktion: Judith Kästner; Grafik & Malerei: Simon Frisch;
Mit: Thorsten Bihegue, Franziska Roloff, Dorle Trachternach, Oleg Zhukov

"Seid umschlungen, Millionen! Diesen Kuss der ganzen Welt!"

Im Schillerjahr 2005 hielt werkgruppe 1 Ausschau nach einer Utopie, die itzt, in unserem Leben, beginnt. Ausgehend von Gedichten, Dramen, Balladen, theoretischen Schriften und Briefen wird in Itzt - Alle Menschen werden Brüder Schillers Ideal der Verbrüderung der Welt an der eigenen Lebensrealität überprüft und ins popkulturelle Licht gerückt.

Friedrich Schiller war der große Idealist der Freiheit und Brüderlichkeit. Einige behaupten, er habe den deutschen Idealismus überhaupt erst erfunden. "Alle Menschen werden Brüder" im Jahr 2006? Wenn er nicht mehr an eine Weltenfreundschaft glauben könne, so Schiller, müsse er die Gottheit und die Unsterblichkeit aufgeben.

Vier Schauspieler suchen auf der Bühne nach realen Idealen. Die Spieler erzählen von ewiger Freundschaft und den erhabenen Vorsätzen fürs nächste Jahr. Sie kontrastieren Schillers großes Freundschaftsideal mit ihren eigenen Erfahrungen und spielen durch, was sie für Freundschaft aufgeben würden: den eigenen Namen, die Windjacke, den Gute-Nacht-Kuss. Eine Reflexion über den Gegenstand Schiller und sein Werk mit Gitarre, Triangel und Blockflöte.

werkgruppe 1 wurde 2003 von Miriam Tscholl (Schwerpunkt Regie und Musik) und Judith Kästner (Schwerpunkt Raum und Kostüm) gegründet. Beide haben an der Universität Hildesheim Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis studiert.
Von Produktion zu Produktion erfindet sich werkgruppe 1 personell, inhaltlich und formal neu: Interviews, klassische Dramenstoffe oder ein Märchen bilden Grundlagen für formexperimentelle Umsetzungen. Musikalische, chorische, erzählende und performative Elemente schaffen unernste Momente, die ernst gemeint sind und stellen lebensnotwendige Fragen auf Antworten, die es schon gibt.






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